Erfahrungsbericht Selma Rabbani
Die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten besteht zum einen aus den Praxisphasen im Betrieb, in meinem Fall in unserer Hauptverwaltung in Villingen-Schwenningen, und zum anderen aus dem schulischen Blockunterricht. Während der dreijährigen Ausbildung lernt man die verschiedenen Fachbereiche einer Krankenkasse kennen und erhält einen umfassenden Einblick in die Tätigkeitsbereiche einer Krankenversicherung.
Für die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten, oft auch SoFa genannt, ist es wichtig, aufgeschlossen und kommunikativ zu sein. Man sollte außerdem Freude am Umgang mit Menschen haben, denn man verbringt viel Zeit am Telefon oder im persönlichen Kundenkontakt. Die meisten Arbeitgeber setzen für diesen Ausbildungsberuf mindestens die Mittlere Reife voraus. Zudem solltest du gute Noten in Deutsch und Mathematik vorweisen können.
Grundsätzlich arbeiten SoFas entweder im Büro oder im direkten Kundenkontakt in der Kundenzone. Während der Ausbildung ist man jedoch nicht dauerhaft in der Kundenzone, sondern wird überwiegend im Büro eingesetzt. Hier werden dann Anträge bearbeitet und Telefonate mit Versicherten geführt – je nach Abteilung variieren die Aufgabenbereiche natürlich. Die Kernarbeitszeit von 8:00 bis 17:00 Uhr müssen auch wir Azubis einhalten. Generell ist es aber auch möglich, im Rahmen der Gleitzeit, früher zu kommen oder später zu gehen. Die Vergütung ist bei der vivida bkk durch den Haustarifvertrag geregelt. Als Azubi haben wir, wie auch unsere Vollzeitkräfte, einen Anspruch auf 30 Urlaubstage pro Jahr.
Ein typischer Arbeitstag beginnt für mich um 8:00 Uhr. Als erstes werfe ich einen Blick in meine E-Mails und danach bearbeite ich meine Aufgabenliste. Die Aufgabenliste beinhaltet alle Aufgaben, die mir zugeordnet sind. Gegen 12:00 Uhr mache ich immer meine Mittagspause, das macht aber jeder anders. Am Mittag bearbeite ich dann weiter die mir zugeteilten Aufgaben. Das hört sich im ersten Moment vielleicht langweilig und eintönig an, aber das ist es auf keinen Fall! Hinter jedem Fall, welchen man gerade bearbeitet, steckt ein Mensch. Man versucht, den Kunden bei allen möglichen Problemen oder Anliegen zu helfen. Dadurch ist jeder Fall anders und genau das macht die Arbeit sehr spannend. Manchmal sind es leichte Fälle, die schnell bearbeitet werden können. Es gibt aber auch Fälle, in die man sich erst einmal einlesen muss, um dann den komplexen Sachverhalt richtig bearbeiten zu können.
An meinem Beruf gefällt mit besonders, dass es trotz Bürojob im Arbeitsalltag immer Abwechslung gibt. Ich bin ein sehr offener und kommunikativer Mensch, weshalb ich es mag mit den Kunden zu arbeiten - sowohl telefonisch als auch persönlich. Da wir während unserer Ausbildungszeit viele Abteilungen kennenlernen, wird es nie langweilig. Natürlich gibt es nicht nur positive Erlebnisse. Es gibt Fälle, die einem sehr nahe gehen können oder auch Kunden, die uns nicht immer freundlich begegnen. Mit der Zeit lernt man damit umzugehen und zu differenzieren. In der Berufsschule arbeiten wir fast ausschließlich mit dem Sozialgesetzbuch. Die Arbeit mit Rechtstexten kann am Anfang sehr viel und vor allem auch sehr trocken sein. Aber je mehr man sich reinfuchst, desto mehr Spaß macht es.