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23. Januar 2018
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Bessere Versorgung für Patienten mit schmerzhafter Hauterkrankung

Die Schwenninger Krankenkasse und AbbVie Deutschland stellen Digitalkooperation vor

BERLIN – In einer Kooperation haben die Schwenninger Krankenkasse und das forschende BioPharma-Unternehmen AbbVie Deutschland Defizite bei der Behandlung von Menschen mit Acne inversa identifiziert. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden die Partner gemeinsam neue Ansätze für eine bessere Versorgung der betroffenen Patienten entwickeln. Darüber diskutierten heute auf dem Jahreskongress des Bundesverbandes Managed Care (BMC) Experten von AbbVie Deutschland, der Schwenninger Krankenkasse und dem Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD).

Acne inversa – Hoher Leidensdruck, Versorgung ausbaufähig

AbbVie Deutschland hatte Hypothesen darüber aufgestellt, welche Herausforderungen für die Versorgung von Acne inversa-Patienten bestehen. Dazu gehören unter anderem jahrelange Irrwege bis zur richtigen Behandlung, langwierige Wundheilungsprozesse sowie Depressionen als häufige Begleiterkrankung. Diese Annahmen basierten vornehmlich auf einem gesundheitsökonomischen Gutachten sowie Rückmeldungen von Ärzten und Patienten. Im Rahmen der Kooperation mit der Schwenninger Krankenkasse konnten diese Hypothesen anhand der Kassendaten von einem externen Experten überprüft und validiert werden. Dabei wurden Auffälligkeiten in verschiedenen Leistungs- und Kostenbereichen bestätigt und festgestellt, dass die medizinische Versorgung bei diesem Krankheitsbild eindeutig optimierbar ist.

Als nächsten Schritt des gemeinsamen Projekts sollen nun Versorgungsempfehlungen zur Behandlung von Acne inversa entwickelt werden. „Damit erreichen wir eine bessere Versorgung der betroffenen Menschen und können ihre Lebensqualität erhöhen. Am Beispiel Acne inversa wird deutlich, dass sich eine vernetzte und integrierte Behandlung am Ende auszahlt – zum Wohle der Patienten.“, so die Gesundheitsexpertin Dr. Tanja Katrin Hantke von der Schwenninger Krankenkasse. „Diesem Leitgedanken folgt auch unsere Zusammenarbeit mit AbbVie Deutschland“.

Daten nutzen, Versorgungsqualität verbessern

Digitale Ansätze wie Data Mining und neuronale Netzwerke spielen eine wichtige Rolle bei der Kooperation. Beim Data Mining werden computergestützte Methoden eingesetzt, um große Datenmengen systematisch auszuwerten und Zusammenhänge in den Behandlungsverläufen zu erkennen. Solche Patienten- und Krankheitsdaten speisen ein neuronales Netzwerk. Dadurch ist es möglich, Muster zu identifizieren und konkrete Behandlungs- bzw. Medikationsstrategien vorzuschlagen. „Das Projekt zeigt, dass Pharma-Unternehmen und Krankenkassen auch jenseits von Selektiv- und Rabattverträgen innovativ zusammenarbeiten können.“, sagt Christoph Hagenlocher, Leiter Public Health & Policy bei AbbVie Deutschland. „Indem wir eng mit allen Akteuren des Gesundheitswesens zusammenarbeiten und digitale Möglichkeiten ausschöpfen, können wir die Versorgung von Patienten stetig verbessern.“

Auch der Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD), der sich als Innovationsmotor in diesem Bereich versteht, sieht digitale Technologien als Schlüssel für die Verbesserung der Versorgungsqualität. „Acne inversa geht mit einer hohen Krankheitslast und einem hohen Leidensdruck einher.“, so Dr. Ralph von Kiedrowski, Dermatologe und Vorstandsmitglied des BVDD. „Daher ist wichtig, dass Patienten eine frühzeitige und exakte Diagnose sowie die entsprechende Behandlung erhalten. Hierzu kann die digitale Vernetzung einen wesentlichen Beitrag leisten.“

 

Was ist Acne inversa?

Acne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, ist eine schmerzhafte, chronisch-entzündliche, systemische Hauterkrankung. Typischerweise tritt sie in Form von Knoten, Abszessen, Fisteln und Vernarbungen in den Achselhöhlen, der Leiste sowie an Brust, Gesäß und der Innenseite der Oberschenkel auf. Oft sind die Hautveränderungen mit starken Schmerzen verbunden und können von den Betroffenen als sehr belastend und einschränkend empfunden werden. In vielen Fällen dauert es sehr lange, bis die Erkrankung diagnostiziert wird: Die Zeitspanne zwischen Erstvorstellung beim Arzt und Diagnose beträgt in Deutschland über 10 Jahre.

 

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