Gesundheit zum Frühstück vom 04.12.2013
Studie bestätigt: Die Bevölkerung begrüßt die Abschaffung des pauschalen Zusatzbeitrages
Noch müssen CDU und CSU abwarten, ob die SPD-Mitglieder der Großen Koalition zustimmen. Für die Wähler ist aber ein Punkt heute schon erfreulich: Laut einer aktuellen, repräsentativen Umfrage der Schwenninger Krankenkasse finden es 75 Prozent der Versicherten richtig, dass der Zusatzbeitrag künftig durch einen einkommensabhängigen Beitragssatz ersetzt wird. Was die Abschaffung des pauschalen Zusatzbeitrages den Versicherten bringt und was die Große Koalition in den kommenden vier Jahren noch ändern muss, darüber diskutierten Dr. Carola Reimann, SPD-Gesundheitsexpertin und Franz Knieps, Vorstand des BKK-Dachverbandes, bei der heutigen Debatte GESUNDHEIT ZUM FRÜHSTÜCK der Schwenninger.
Dr. Carola Reimann, Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Koalitionsverhandlungsgruppe Gesundheit und Pflege, bedauerte, dass es ihrer Partei nicht gelungen sei, die Bürgerversicherung im Koalitionsvertrag zu verankern, „aber mit 25 Prozent kann man nicht mehr erreichen!“ Reimann begrüßte die Abschaffung des pauschalen Zusatzbeitrages. „Das ist ein erster wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren Finanzierung.“ Darüber hinaus verteidigte sie die Einsetzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Krankenhaussituation. „Die Bevölkerung will wissen, wo Krankenhäuser Qualität erbringen und wo nicht. Nur so kann ein Anreiz für alle Beteiligten zur Umstrukturierung gegeben werden.“
Enttäuscht zeigte sich Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes, dass in dem Koalitionsvertrag nichts zur Vereinheitlichung des Krankenversicherungsmarktes festgelegt worden ist. „Das bedeutet, es wird weiterhin ein ungeordnetes Nebeneinander von PKV und GKV geben! Dabei ist ein einheitlicher Versicherungsmarkt unausweichlich.“ Knieps forderte in diesem Zusammenhang ein Wahlrecht für Beamte, ob sie privat oder gesetzlich versichert sein wollen. Bisher müssen sich Beamte privat versichern. Der Vorstand des BKK Dachverbandes begrüßte ebenfalls die Abschaffung des pauschalen Zusatzbeitrages. „Damit hat sich die Union auch vom falschen Modell der Kopfpauschale verabschiedet.“
Siegfried Gänsler, Vorsitzender des Vorstandes der Schwenninger, dazu: „ Die Abschaffung des Zusatzbeitrages ist richtig und gut. Für die Versicherten ist diese Lösung sozial ausgewogener. Der, der heute weniger verdient, zahlt künftig weniger als der, der viel verdient. Für die Krankenkassen ist die Ablösung des Zusatzbeitrages durch einen kassenindividuellen, prozentualen Beitragssatz ebenfalls von Vorteil. Wir gewinnen mehr Eigenständigkeit zurück, weil wir besser mit unseren Einnahmen kalkulieren können. Sprich: Die neue Regelung verschafft uns mehr Freiheit, mehr Flexibilität. Und das bestätigen uns auch die Menschen in unserer Umfrage.“
Die Umfrage „Koalitionsbeschlüsse – Thema Gesundheit“ finden Sie hier: www.Die-Schwenninger.de/Studie