Ihre psychotherapeutische Behandlung beginnt immer mit einer Sprechstunde, die von zugelassenen Psychotherapeuten angeboten wird. In der Sprechstunde kann Ihr Therapeut abklären, ob eine psychische Erkrankung vorliegt und gegebenenfalls eine erste Diagnose stellen. Sofern eine psychische Erkrankung bei Ihnen festgestellt wird, die besonders dringend behandelt werden muss, kann er unmittelbar mit einer Akutbehandlung beginnen, die bei längerfristigem Behandlungsbedarf gegebenenfalls in eine Psychotherapie überführt werden kann. Hier können Sie bis zu 12 Einheiten (á 50 Minuten) in Anspruch nehmen.
Bitte beachten Sie:
- Die Teilnahme an einer psychotherapeutischen Sprechstunde ist eine zwingende Voraussetzung für eine weitergehende psychotherapeutische Behandlung.
- Um einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu vereinbaren, brauchen Sie keine Überweisung. Sie können sich direkt an den Therapeuten wenden.
- Sollte der von Ihnen gewählte Therapeut keine Zulassung für die Krankenkasse haben, rufen Sie uns unbedingt an, damit wir alles weitere klären können.
Die eigentliche Psychotherapie (Kurzzeittherapie und Langzeittherapie) kann erst beginnen, nachdem Sie mit Ihrem Therapeuten zwei vorbereitende Sitzungen durchlaufen haben - man nennt sie auch probatorische Sitzungen. In diesen Sitzungen haben Sie und Ihr Therapeut die Möglichkeit zu prüfen, ob eine entsprechende Vertrauensbasis vorhanden ist. Soll dann eine weiterführende Therapie erfolgen, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Es soll sichergestellt werden, dass keine organische Erkrankung die Ursache für Ihr Leiden ist. Sollte dies der Fall sein, wird Ihr Therapeut den Antrag bei der Krankenkasse stellen.
Adressen von zugelassenen Psychotherapeuten finden Sie jeweils über die Kassenärztliche Vereinigung Ihres Bundeslandes. Wir haben Ihnen eine Liste mit den entsprechenden Links pro Bundesland erstellt. In der Regel wird dort auch angegeben, welche Therapierichtung (Verhaltens-, tiefenpsychologisch fundierte- oder analytische Psychotherapie) angeboten wird. Therapeuten erreichen Sie am besten entweder zu den angegebenen Sprechstunden oder ansonsten in den letzten zehn Minuten vor der vollen Stunde.
Nutzen Sie hierfür bitte die Arzt- und Kliniksuche der Website "Neurologen und Psychiater im Netz". Es handelt sich hierbei um ein Informationsportal zur psychischen Gesundheit und Nervenerkrankung.
Sie haben Fragen? Rufen Sie uns an – wir sind gerne für Sie da!
Sollten Sie sofortige Hilfe benötigen, erreichen Sie Krisennotdienste vor Ort telefonisch unter den zentralen
Telefonnummern: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222. Entsprechende Adressen finden Sie auch auf der Website der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Die Wartezeiten bei Therapeuten sind bundesweit sehr unterschiedlich. Je nach Region gibt es Zeitspannen von wenigen Tagen, aber auch teilweise von sechs Monaten und mehr. Von bestimmten Krankheitsbildern abgesehen, wird eine Wartezeit von bis zu drei Monaten bei Erwachsenen als tolerierbar angesehen.
Unser Tipp: Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie häufig nur einen Anrufbeantworter erreichen. Am besten sind Therapeuten in den letzten zehn Minuten vor der vollen Stunde zu erreichen.
Sie können auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung Ihres Bundeslandes anrufen. In einigen Bundesländern, z. B. Bayern, liegen dort Kontaktadressen von Praxen mit zeitnahen Behandlungsmöglichkeiten vor. Ist eine umgehende Behandlung angezeigt, haben die Terminservicestellen der jeweiligen Bundesländer die Aufgabe einen Termin für ein Erstgespräch im Rahmen der psychotherapeutischen Sprechstunde und – soweit erforderlich – einen Termin für die erforderliche Akutbehandlung innerhalb von vier Wochen zu vermitteln.
Während einer evtl. Wartezeit haben Sie die Möglichkeit bei einer akuten Krisensituation die nächstgelegene Psychiatrische Institutsambulanz aufzusuchen. Diese sind rund um die Uhr erreichbar. Darüber hinaus haben zwischenzeitlich eine Vielzahl von Hausärzten die Möglichkeit eine psychosomatische Grundversorgung anzubieten.